Patientenmonitoring in 2020
Schlagwörter: Nachbetreuung, Nachsorge, Entlassung, Adhärenz, Patientenmonitoring
Übersicht: comjoodoc hat im Auftrag der Charité Berlin und auf der Basis eines Auftrags der AOK Nordost und der Techniker Krankenkasse eine Lösung für eine verbesserte Nachbetreuung und Überwachung für Transplantationspatienten realisiert. Mit Hilfe dieser Lösung ist eine verbesserte Betreuung chronisch kranker Patienten möglich. Diese Lösung integriert sich reibungslos in bestehende Softwarelösungen der Krankenhäuser und niedergelassener Versorger, kann Daten von beliebigen Quellen anbinden und ermöglicht dem Patienten eine rechtssichere und vollständige Kontrolle der Datenübertragung und Kommunikation.
Was ist eigentlich Patientenmonitoring?
Den Begriff Patientenmonitoring liest man derzeit häufig in den Schlagzeilen – doch was verbirgt sich dahinter, und was macht es zu einem relevanten Thema für eine gute Gesundheitsversorgung?
Das Konzept des Patientenmonitoring gibt es schon lange und beschreibt das Überwachen von Daten, die Rückschlüsse auf die Einhaltung und Qualität der Therapie mithilfe von Geräten oder Gerätkombinationen erlauben. Gesundheitsversorger können bei Über- oder Unterschreitung bestimmter Grenzwerte sofort intervenieren und direkt mit dem Patienten oder dem betreuenden Team Kontakt aufnehmen, um lebensgefährliche Situationen zu vermeiden oder teure Rehospitalisierungen zu vermeiden.
Handeln können, bevor schlimmeres passiert
Mehr Übertragungsmöglichkeiten und direkte Kommunikation schaffen bessere Therapieergebnisse
Digitalisierung ermöglicht sichere und breit verfügbare Monitoring-Lösungen
Patientenmonitoring wurde bisher vor allem bei Operationen, bei kritisch kranken Patienten in der Intensivmedizin oder bei anderen Krankheiten eingesetzt, die dauerhafte Überwachung erfordern. Bei den gemessenen Parametern handelt es sich hierbei meist um Herzrhythmus und -frequenz, Blutdruck, Sauerstoffsättigung und Körpertemperatur, es können jedoch auch viele weitere Werte gemessen werden.
Im Zuge der rasch voranschreitenden Digitalisierung wurden auch auf dem Gebiet des Patientenmonitoring viele neue Technologien entwickelt, die unter dem Begriff Telemonitoring zusammengefasst werden.
Das Telemonitoring beschreibt die Möglichkeit der Fernuntersuchung, -diagnose und -überwachung von Patienten durch den behandelnden Arzt. Hier gibt es verschiedene Techniken: Patienten können beispielsweise mit mobilen Geräten zur Messung von Vitaldaten ausgestattet werden, deren gesammelte Daten dann übermittelt werden.
Weniger Ausstattung erfordert die Kommunikation zwischen medizinischem Personal und Patienten über das Smartphone. So können Informationen und Daten zwischen Arzt und Patient in Echtzeit ausgetauscht werden – jedoch unterliegt die Kommunikation in der Gesundheitsversorgung auch strengen Datenschutzrichtlinien und bietet Herausforderungen in Bezug auf medizinische, technologische, logistische und rechtliche Voraussetzungen.
Eine richtungsweisende Umsetzung für den einfachen flächendeckenden Einsatz
Gemeinsam mit der Nephrologie der Charité, MedVision, MyTherapy und medworx.io schafft comjoo im Projekt MACCS (Medical Assistant for Chronic Care Services) eine Telemonitoring-Lösung für Nierentransplantationspatienten und alle chronisch kranken Patienten.
Patienten mit akutem Nierenversagen müssen durch Ärzte und Pflegepersonal eng betreut werden, jedoch leben viele der Patienten fern von Ballungsgebieten. So ist jeder Arzt- und Kontrolltermin mit hohem zeitlichem Aufwand verbunden.
Diese Problematik will MACCS lösen. Im Zuge des Projektes kommt unter anderem unsere App comjoodoc EASY zum Einsatz. comjoodoc EASY ermöglicht die Kommunikation zwischen Arzt und Patient einfach von zu Hause aus, unter Berücksichtigung aller rechtlichen und datenschutztechnischen Vorgaben. Eine dauerhafte Überprüfung des Gesundheitszustandes des Patienten erfolgt über die Abfrage von Vitaldaten. Täglich kann der Patient das allgemeine Wohlbefinden und andere Parameter wie Puls, Körpergewicht, Blutdruck oder Blutzucker übersenden. Diese Daten werden an die Patientendatenbank der Charité übermittelt, wo der Arzt sie auf eventuelle Verschlechterungen überprüfen kann. Bemerkt der Arzt Komplikationen, kann er dem Patienten eine Mitteilung schreiben, einen Termin vereinbaren oder eine Videokonferenz starten.
comjoo ermöglicht zusätzlich zu der Kommunikation zwischen Arzt und Patient auch die Kommunikation zwischen Ärzten untereinander und mit anderem medizinischem Personal. Über die Plattform comjoodoc werden dazu verschiedene Kommunikationstools, wie Videokonferenzen oder Chats, unter Berücksichtigung aller datenschutzrechtlichen Vorgaben bereitgestellt
Die universelle Einsetzbarkeit, Kommunikationstools und die Verknüpfung mit Krankenhaus- oder Arztinformationssystemen machen diese Lösung besonders
Monitoring hilft Ärzten, ihren Patienten eine bessere Versorgung zu garantieren – ohne Mehraufwand
Erstmals eine rechtssichere Lösung für das Monitoring chronisch kranker Patienten
Niedergelassene Ärzte können ihre Dienstleistungen durch das Telemonitoring gezielter einsetzen und dabei eine effizientere und engmaschigere Betreuung ihrer Patienten garantieren. Anstatt wöchentlicher oder monatlicher Kontrolltermine, für die Patienten extra ins Krankenhaus kommen müssen, um Vitalparameter zu kontrollieren, können diese täglich online übermittelt werden. So können Komplikationen viel schneller bemerkt werden – und Patienten werden behandelt, bevor sie zu Notfällen werden. Zudem können sich Ärzte online vernetzen und patientenbezogene Daten digital austauschen. Durch die Unterstützung aus der Klinik verringert sich der Betreuungsaufwand pro Patient.
Klinikärzte können über digitale Betreuungsteams die Arbeit zur Betreuung bereits entlassener Patienten deutlich effizienter gestalten, die Versorgungsqualität erhöhen und positiv auf eine Adhärenz einwirken.
Höhere Lebensqualität für Patienten durch Monitoring
Patienten ermöglicht das Telemonitoring eine höhere Lebensqualität und eine einfache Unterstützung bei der Einhaltung der Therapievorgaben. Zudem kann der Patient direkt mit dem Experten kommunizieren, anstatt für jede Frage einen Termin ausmachen zu müssen. Außerdem spart sich der Patient die Wege und den zeitlichen Aufwand, der mit Kontrollterminen verbunden ist, da er nun seltener persönlich zur Klinikambulanz kommen muss.